„Wenn Straßen.NRW uns die lang angekündigte Visualisierung zur B64n nicht liefert, dann machen wir das selbst! Wir wollen sehen, was da auf uns zurollt.“
Das war die Überzeugung von Vertretern des Heimatvereins Clarholz, der Kulturlandschaft und des Reitervereins H-CL. Gesagt-Getan! Karl Haunert entwickelte eine Fotomontage, die auf eine große LKW-Plane aufgezogen wurde. Sie zeigt den Weg im Blinden Busch, der durch den massiven Straßenzug in kompletter Dammlage und mit zum Teil sehr hohen Brücken zerschnitten wird. Auch der beliebte Kerkherrenweg wäre für Wanderer und Radfahrer nicht mehr attraktiv, wertvolles Ackerland wäre verloren, die Reitanlage des RV Clarholz-Lette könnte ihren Betrieb einstellen. Eine 1000-jährige Kulturlandschaft mit hohem Naherholungswert für die Menschen im Dorf würde einer B64n geopfert. Dann hieße es im Clarholzer Heimatlied: „Wo der Asphalt – und nicht mehr Axtbach!- durch die Wiesen weite Bogen zieht durchs Land...“
Und so zeigte am Sonntag, dem 26. Juni 22 bei schwül-heißem Wetter eine ganze Reihe von Herzebrockern, Clarholzern und Lettern Flagge: für den Erhalt der Heimat, für ein notwendiges Umdenken in der Mobilität, für den Respekt vor der Natur, wie es eine Besucherin formulierte.
„In einer Zeit voller Krisen hat Deutschland Wichtigeres zu tun als neue Bundesfernstraßen zu bauen und da massiv Geld hinein zu stecken“, sagte Elisabeth Meier in einer kurzen Ansprache. „Wir sehen doch, worauf wir zugehen – machen aber trotzdem weiter wie bisher. Kann das im Jahr 2022 tatsächlich noch so sein?“
Nachdem das Banner in einer Wiese am Ende der Allee entrollt war, fanden bei kühlen Getränken und Fingerfood noch viele angeregte Gespräche statt. Einig war man sich darin, dass man auch zukünftig den Landstrich um den Blinden Busch bewahren und genießen will - weil ihn alle brauchen!
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